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DIN EN 50600-2: Das RZ-Design Teil 3

Im letzten Blogbeitrag haben wir bereits mit der Gebäudekonstruktion, der DIN EN 50600-2-1, begonnen und Ihnen einen Vergleich der baulichen Beschaffenheit von Umschließungswänden aufgezeigt. Dabei wurde die Beschaffenheit einer konventionellen Wand mit speziell für Serverräume entwickelten Wandsystemen gegenübergestellt. Außerdem haben wir anhand einer Grafik aufgezeigt, wie sich im Falle eines Brandes eine F90-Wand verhält.

Nun möchten wir noch tiefer auf die Gebäudekonstruktion und dabei auf die Art des Aufbaus und die Konstruktion eines Serverraumes oder Rechenzentrums eingehen. Diese ist von weiteren Faktoren abhängig:

Aufbau und die Konstruktion eines Serverraums

Hierbei sind im Wesentlichen folgende sechs Hauptfaktoren zu betrachten und zu Beginn der Planung zu berücksichtigen: Die Lage, der Standort, das Gebäude, die Bereiche, die Brandabschnitte sowie die Gebäudeausstattung.

Die Lage des Standortes kann entweder für die Errichtung eines neuen Rechenzentrums oder für ein bereits bestehendes Rechenzentrum oder einen bestehenden Standort bewertet werden.

Die Standortbewertung umfasst dabei im allgemeinen folgende Kriterien:

  1. Die geografischen Lage
  2. Die natürliche Umgebung
  3. Die nähere Umgebung
  4. Die infrastrukturellen Voraussetzungen
  5. Die finanziellen Faktoren
  6. Die örtlichen Vorschriften

Alles beginnt mit der „Lage“. Dafür schauen wir nochmal zurück auf die Risikoanalyse. Wie sieht die Geografie des bestehenden Standortes aus, welche Infrastruktur befindet sich in unmittelbarer Nähe? Für alle neuen Standorte ist ein geotechnisches Standortgutachten unabdingbar.

Im Folgenden betrachten wir die vier wichtigsten Kriterien bei der Standortbewertung.

Bei der geografischen Lage des zu betrachtenden Standortes ist die Höhe über dem Meeresspiegel im Kontext der Risikobetrachtung von Bedeutung. Ebenso wird empfohlen bei der Standortwahl auch Auswirkungen zu betrachten, die in unmittelbarer Umgebung liegen (Natur, Nachbarschaften). Bei der Auswahl eines Standortes sollte auch berücksichtigt werden, welche Möglichkeiten zur Nutzung erneuerbarer Energiequellen bestehen.

Eine besondere Wichtigkeit kommt bei der Bewertung der natürlichen Umgebung zugute. Daher besteht die eindeutige Anforderung in der Durchführung einer auf die Umwelt bezogene Risikoanalyse. Überschwemmungen, aktive seismische Zonen, hohe Windgeschwindigkeiten, Luftverunreinigungen, Küstennähe, die Lage unterhalb des Meeresspiegels und auch Überflutungsgebiete stellen Einflussgrößen auf das Risikopotenzial am jeweiligen Standort dar.

Neben der natürlichen Umgebung hat auch die nähere Umgebung zum Rechenzentrumsstanddort eine wichtige Bedeutung. Hierbei ist das Risiko auf mehrere Faktoren hin zu analysieren.

  1. Befinden sich Einrichtungen, in denen nukleare, explosive, entflammbare oder sonstige Gefahrstoffe gelagert werden, in der näheren Umgebung (z.B. ein Tanklager etc.)?
  2. Befinden sich Transportwege, von denen mögliche Gefahren ausgehen können, in der näheren Umgebung (z.B. eine Autobahn, Bahntrassen etc.)
  3. Befinden sich Schwingungsquellen in der Umgebung (z.B. Hammerwerke, Gleisanlagen etc.)?
  4. Befinden sich in der näheren Umgebung Orte, die von öffentlichem Interesse sind (z.B.Versammlungsort, politische Ziele, Demonstrationen etc.)?
  5. Befinden sich hohe oder nicht stabile Gegenstände und Anlagen in der Nähe (z.B. einsturzgefährdete Gebäude, Masten, Bäume und Wälder etc.)?
  6. Sonstige Beeinträchtigungen durch unwichtige Arbeiten, die nicht zum Standort dazugehören (z.B. durch Mieter etc.)?

Empfehlung:

Achten Sie darauf, dass genügend Platz um das Gebäude zur Verfügung steht, um genügend Pufferzonen errichten und eine Außenabsicherung des Gebäudes, z.B. durch einen Schutzzaun, vorsehen zu können.

Weiterhin sollte der zu bewertende Standort wichtige infrastrukturelle Grundvoraussetzungen mit sich bringen. Dabei ist der Zugang für alle zur Versorgung des Gebäude notwendigen Infrastruktur zu bedenken. Dazu gehört beispielsweise die Versorgung des Standortes mit Strom, mit Wasser sowie mit Daten. Hierbei ist die Verfügbarkeit, das heißt das Vorhandensein dieser Medien, zu beachten. Die Redundanz dieser Medien ist zu analysieren, das heißt, mögliche Anschlüsse, die aus verschiedenen Quellen kommen. Des Weiteren muss die notwendige Kapazität dieser Versorgungsmedien über die gesamte Nutzungsdauer des Rechenzentrums zur Verfügung stehen bzw. diese zum Zeitpunkt der Verwendung bereitgestellt werden.

Bei weiteren Fragen stehen Ihnen selbstverständlich die Fachexperten der DCI Data Center Intelligence GmbH unter 
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