In den beiden letzten Teilen unseres Blogs zum Thema RZ Klassifizierung beschäftigten wir uns mit
der Verfügbarkeitsklasse und mit den Schutzklassen, als dritter und letzter Punkt betrachten wir nun
das Granularitätsniveau zur Bestimmung der Energieeffizienz.
Das Granularitätsniveau ergibt sich aus der Messtiefe und laut EN50600 gibt es drei verschiedene
Niveaus:
Die Granularitätsniveaus von 1 – 3 beschreiben die Messtiefe im Rechenzentrum. Die Messtiefe
besagt wie nahe die Messung bis an das Kundenrack heranrückt, um die Energieeffizienz und den
sicheren Betrieb des Rechenzentrums überwachen und sicherstellen zu können und der Betreiber
des Rechenzentrums frühzeitig über Temperaturabweichungen und eine mögliche Hotspotbildung
informiert ist. Solche Abweichungen können durch den verstärkten Einbau von Equipment in die
Racks hervorgerufen werden, können aber auch auf andere Fehlerquellen im Rechenzentrum
hinweisen wie z.B. ein Klimagerät, welches nicht mehr 100% funktioniert, oder eine Behinderung des
Luftstromes einer Klimaanlage durch „Materialien“ die z.B. in einem Druckboden unfachmännisch
gelagert werden. Eine ständige Überwachung dieser Parameter ist ein aktiver Beitrag zum sicheren
Betrieb eines Rechenzentrums.
Wichtig zur Bestimmung der Energieeffizienz eines Rechenzentrums ist der sogenannte PUE-Wert
(Power usage efficiency = Effektivität der eingesetzten Energie). Der PUE ist einer der Basic KPI’s in
der EN 50600.
Der PUE errechnet sich klassisch aus dem Gesamt-Energiebedarf eines Rechenzentrums geteilt durch
den IT- Energiebedarf. Je näher dieser Wert an EINS heranreicht desto besser ist der PUE. Die
Messdauer zur Bestimmung des PUE beträgt 12 Monate!
Um den PUE sicher und nachhaltig bestimmen zu können, muss an mehreren Stellen in der
Elektroverteilung eines Rechenzentrums gemessen werden. Bei der Messung in der Elektroverteilung
des Rechenzentrums sprechen wir von Komplexitätsstufen, diese reichen wie beim
Granularitätsniveau von 1 – 3.
Je höher die Komplexitätsstufe, desto genauer lässt sich der PUE bestimmen. Durch eine hohe Komplexitätsstufe lassen sich auch „Stromfresser“ im Rechenzentrum leicht und sicher aufspüren. In der höchsten Stufe, der Komplexitätsstufe 3, wird bis zur Steckdosenleiste im IT-Schrank gemessen.
Somit haben wir das Thema der RZ-Klassifizierung, welches sich aus den vier Verfügbarkeitsklassen, den vier Schutzklassen und den drei Messtiefen (Granularitätsniveaus) zusammensetzt, abgeschlossen.
Kurz lässt sich hier zusammenfassen:
„Je höher das angestrebte Granularitätsniveau, desto sicherer und effizienter lässt sich ein Rechenzentrum betreiben“.
In unserem nächsten Blog behandeln wir die Schnittstellen zwischen der EN 50600 und der ISO 27001 und zeigen auf, wie eine EN 50600 Zertifizierung Ihnen bei ihrer ISO 27001 hilft.
Bei weiteren Fragen stehen Ihnen selbstverständlich die Fachexperten der DCI Data Center Intelligence GmbH unter
info@dc-intelligence.com oder +49 2747 91500-0 zur Verfügung!