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DCI Data Center Intelligence GmbH

Rechenzentrumsplanung – aber bitte mit EN 50600!

Risiko

Teil 1: Beginn der RZ-Planung – aber nicht ohne Risikoanalyse!

Sie stehen kurz vor oder vielleicht schon mittendrin in der Planung Ihres neuen Rechenzentrums. Viele wichtige Fragen kommen dabei schon direkt am Anfang auf – z.B. welcher Standort ist die richtige Wahl? Welche Faktoren muss ich dabei beachten? Welche Verfügbarkeitsklasse strebe ich an? Wie sieht es mit der Energieeffizienz aus?

In unserem neuen Blog möchten wir Ihnen einen Einblick in DEN Projektleitfaden hinsichtlich der gesamten Rechenzentrumsinfrastruktur, der Norm EN 50600, gewähren. Auch vorher existierten bereits viele Leitfäden und Hilfestellungen zu den einzelnen Themen wie Gebäudekonstruktion, Stromversorgung, Telekommunikationsverkabelung, Sicherungssysteme und Umgebungsbedingungen. Jedoch lagen diese nie in einer einheitlichen Form vor, sodass jedes Angebot bezüglich eines Rechenzentrums individuell geprüft werden musste.

In der folgenden Grafik erhalten Sie vorab eine Übersicht der Norm EN 50600:

EN 50600

Quelle: EN 50600

Beginnen wir nun mit der EN 50600-1, Allgemeine Konzepte. Dies ist der erste Normenteil und besteht unter anderem aus den Inhalten:

• Risikoanalyse
• Planungsgrundsätze
• Verfügbarkeit
• Schutzklassen
• Energieeffizienz

Zunächst möchten wir das wichtige Thema der Risikoanalyse(n) behandeln. Diese gliedern sich in eine Ereignis- und eine Geschäftsrisikoanalyse. Jede Planung eines Rechenzentrums beginnt mit einer Ereignis-Risikoanalyse.

Die Entscheidung, ein neues Rechenzentrum zu bauen, ist bereits getroffen oder steht kurz bevor. Dafür benötigen sie nun den perfekten Standort. Wobei wir bei dem Wort „perfekt“ vorweg greifen müssen, den „perfekten Standort“ gibt es nicht. An fast jedem Standort sind Umgebungsrisiken vorhanden. Dazu zählen unter anderem Verarbeitungsfirmen (z.B. Holzverarbeitung), Flughäfen/Flugschneisen, Gewässer, Lagerstätten, Autobahnen, Militärische Anlagen und wenn es einen ganz hart trifft: ein Atomkraftwerk. Feuer, Wasser und Explosion sollten weitestgehend von Ihrem neuen Herzstück der IT ferngehalten werden. Die Norm schreibt hierfür auch speziell definierte Abstände vor, um Schäden vorzubeugen.

Symbol

Um die jeweiligen Risiken in etwa abschätzen zu können, ist die Erstellung einer individuell auf Ihr Unternehmen abgestimmten Risikomatrix sinnvoll. Diese sollte lediglich zwei Fragestellungen beinhalten:

• Wie hoch ist die Eintrittswahrscheinlichkeit des jeweiligen Ereignisses (z.B. Überflutung durch ein nahe gelegenes Gewässer, Brand in einem nahegelegenen Verarbeitungsbetrieb, etc.)

• Welche Auswirkungen hätte ein solcher Vorfall?

Risikomatrix

Ist sowohl die Eintrittswahrscheinlichkeit als auch die Auswirkung des jeweiligen Unglücks sehr hoch, muss über Möglichkeiten zur Risikominimierung nachgedacht werden. Zu den Möglichkeiten hier zählen hinsichtlich der baulichen Schutzmaßnahmen bestimmte Raum-in-Raum Systeme, F90- Wände, T90-Türen usw. Zu organisatorischen Schutzmaßnahmen zählen unter anderem Betriebsnotfallhandbücher und dementsprechende Prozesse. Dies sind selbstverständlich nur Beispiele, die in jedem Planungsfall individuell betrachtet und bewertet werden müssen. Wie viel Geld in jenem Fall investiert wird, muss ebenfalls jedes Unternehmen für sich selbst entscheiden.

Kurz lässt sich zusammenfassen:
„Wenn die Aufstellung eines Rechenzentrums an einem Ort mit negativen Umwelteinflüssen unvermeidlich ist, müssen diese Einflüsse durch bauliche, technische und / oder organisatorische Schutzmaßnahmen abgemildert werden“.

Fortsetzung folgt im nächsten Blog in zwei Wochen: Die Geschäftsrisikoanalyse

Bei weiteren Fragen stehen Ihnen selbstverständlich die Fachexperten der DCI Data Center Intelligence GmbH unter 
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